Die Niedersächsische Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann machte im Rahmen ihrer Sommerreise Station im Kreishaus des Landkreises Osnabrück, um sich über den aktuellen Stand des Projektes „eMedCare“ zu informieren. Begrüßt wurde sie dabei unter anderem von Landrätin Anna Kebschull, dem SPD-Landtagsabgeordneten Guido Pott und dem Leiter des Gesundheitsdienstes für Landkreis und Stadt Osnabrück, Dr. Gerhard Bojara.
Das bis zum Ende dieses Jahres verlängerte und unter anderem in Belm, Bad Essen und Ostercappeln erprobte Projekt der Gesundheitsregionen Emsland und Osnabrück schlägt eine digitale Brücke zwischen den HausärztInnen und der Pflege. Konkret wird der Austausch von PatientInnendaten in Echtzeit ermöglicht. Beispielweise können die HausärztInnen über die Software die Erhebung von bestimmten Vitalwerten bei der Pflegekraft anfordern. Umgekehrt kann die Pflegekraft Auffälligkeiten direkt an die behandelnde ÄrztIn melden. „Durch die mit dem Projekt geförderte Technik werden doppelte Arbeitsschritte vermieden, therapeutische Maßnahmen optimal angepasst sowie eine verbesserte Grundlage für schnelle Entscheidungen im Notfall geschaffen“, erläutert Guido Pott den Mehrwert des Projektes.
Im Rahmen des Termins berichtete Karin Niehenke, Pflegedienstleisterin des Hauses St. Michael in Ostercappeln, über die positiven Veränderungen durch die Digitalisierung, aber auch von den Stolpersteinen, die ein solches Pilotprojekt mit sich bringt. Prof. Dr. Andreas Büscher von der Hochschule Osnabrück, der eine erste Evaluation des Projektes vorgenommen hat, ergänzte hierzu, dass noch einige Schnittstellenproblematiken zu lösen seien, stellte aber besonders die sektorübergreifende Zusammenarbeit zwischen Praxis und Wissenschaft positiv heraus.
Das Land Niedersachen förderte das Projekt „eMedCare“ mit 80.000 Euro, die restlichen 11.000 wurden durch die Landkreise Osnabrück und Emsland erbracht. „Gemeinsam mit Ministerin Dr. Carola Reimann freue mich über den Erfolg dieses innovativen Pilotprojektes in unserer Region. Denn durch die Corona-Pandemie ist erneut deutlich geworden, wie wichtig und notwendig eine gute Vernetzung und Kommunikation aller Akteure des Gesundheitssystems ist. Die Zeitersparung aufgrund der Digitalisierung kann zudem besonders die Pflegekräfte entlasten und mehr Raum für den so wichtigen persönlichen Kontakt schaffen. Diesbezüglich gilt es auch in Zukunft noch stärker die Möglichkeiten der Digitalisierung zu nutzen, ohne dabei Abstriche bei der Datensicherheit zu machen,“ so der Abgeordnete Guido Pott.