Hannover – Die niedersächsische Landesregierung hat die Grundlage für die weitere ökologische Erholung des Dümmer See geschaffen. Mit der Kabinettsentscheidung zur Einleitung des Genehmigungsverfahrens für ein künstliches Feuchtgebiet, einen sogenannten Großschilfpolder, wurde eine entscheidende Maßnahme zur nachhaltigen Verbesserung des Zustands des Dümmers eingeleitet.
Eine Fläche von mehr als 50 Hektar und eine mittlere Tiefe von in etwa einem Meter machen den Dümmer zu Niedersachsens zweitgrößtem See. Durch Nährstoffe aus seinem Einzugsgebiet ist der See seit langem stark belastet, sodass es immer wieder zu Algenblüten kommt. Diese sorgen nicht nur für Badeverbote, sondern führen in den Uferbereichen des Sees sowie in den Seeabflüssen regelmäßig zu Sauerstoffmangel und in dessen Folge zu starker Geruchsbelästigung bis hin zu lokalem Fischsterben.
Hierzu erklärt der Landtagsabgeordnete Guido Pott: „Bereits im Jahr 1983 wurde in einem Gutachten zur Dümmersanierung der Bau eines Schilfpolders empfohlen. Mit einem Versuchsschilfpolder wurden daraufhin in den 90er-Jahren erste Erfahrungen gesammelt. Mit der jetzt erfolgten Genehmigung durch das Kabinett schaffen wir die Grundlage dafür, dass der Eintrag von Nähr- und Schadstoffen in den See in Zukunft zurückgehalten wird und sich der Zustand des Sees nachhaltig verbessert. Unser Ziel ist, im Sinne der Vorgaben der EG-Wasserrahmenrichtlinie einen guten ökologischen Zustand des Dümmers zu erreichen.“
Von entscheidender Bedeutung sieht der SPD-Landtagsabgeordnete in diesem Zusammenhang auch die weiteren ergänzenden Maßnahmen des Sanierungskonzepts für den Dümmer See, wie die vom Land finanzierten Beratungsmaßnahmen für die Landwirtschaft sowie Maßnahmen zur Renaturierung von Fließgewässern. „Im Spannungsfeld der konkurrierenden Ansprüche zwischen Wasserwirtschaft, Naturschutz und Landwirtschaft und unter Berücksichtigung touristischer Belange wollen wir den Flächenbedarf für den Schilfpolder auf ein Mindestmaß begrenzen. Die Reduzierung der Nährstoffeinträge zur Verbesserung der Gewässergüte bleibt unser oberstes Ziel. Gleichzeitig müssen wir die Menschen vor Ort bestmöglich einbinden“, so Guido Pott.