Fürstenau – Auf Anregung des Landtagsabgeordneten Guido Pott besuchte Kultusminister Grant Hendrik Tonne die IGS Fürstenau, um über die Umsetzung von Inklusion in der Praxis und die aktuellen Herausforderungen der Schule im Osnabrücker Nordkreis zu sprechen. Gleich nach der Begrüßung und den einführenden Worten durch Schulleiter Jürgen Sander adressierte der Kultusminister ein Thema, welches den Lehrer_innen, Eltern und Schüler_innen der IGS besonders am Herzen liegt: Die Auswirkungen des neuen IGS-Erlasses. Hierzu machte Minister Tonne deutlich, dass die IGS Fürstenau für die Jahrgänge fünf bis acht weiterhin – wie von der Schule bevorzugt- das System einer parallelen Lernentwicklungsdokumentation mit Berichten und Noten beibehalten kann. Diesbezüglich gelte Bestandsschutz.
Fördern, Fordern, Fit-machen
Nachdem dieses wichtige Thema, also gleich zu Beginn abgeräumt wurde, und der vorbereitete Appell von Schulleiter Sander nicht mehr nötig war, blieb Zeit dem Kultusminister das von der IGS entwickelte Inklusionskonzept vorzustellen. Die didaktische Leiterin, Kerstin Selter, präsentierte das in den vergangenen Jahren für den Bereich der Inklusion entwickelte F-Profil. Das „F“ steht dabei für „Fördern, Fordern, Fit-machen“. Vor dem Hintergrund, dass Inklusion in Klassen mit mehr als 25 Schülern oft kaum umsetzbar ist, wurde ein System entwickelt, indem Schüler_innen mit sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf in Hauptfächern wie Mathematik, Deutsch oder Englisch in Kleinlerngruppen eine intensivere Zuwendung erfahren. Gewährleistet wird dies zudem durch Methoden wie „Team-Teaching“ und einer grundsätzlich entspannteren Lernatmosphere als in den „Stammklassen“. In Fächern wie Sport, Musik oder Arbeit/Wirtschaft/Technik nehmen die Schüler_innen aber weiterhin am Unterricht in den Regelklassen teil.
Für Mitglieder des Kollegiums gab es anschließend noch die Möglichkeit Fragestellungen und Herausforderungen aus dem alltäglichen Schulleben an den Minister heranzutragen. Hierbei wurde unter anderem über die Verfügbarkeit von Förderschul-Lehrkräften, die Unterrichtsversorgung und den Umgang mit Überstunden gesprochen. Zudem nahm Minister Tonne einige Fragestellungen mit in sein Ministerium nach Hannover.
Yannick Kaddar von der Schüler_innenvertretung nahm die Möglichkeit wahr, dem Kultusminister ein von den Kunstkursen des achten Jahrgangs entworfenes „Jubiläums-Memory“ zu überreichen und ihn zum 50-jährigen Bestehen der IGS im kommenden Jahr einzuladen. Zum Abschluss des Besuches kam Minister Tonne noch der Bitte von Samtgemeindebürgermeister Benno Trütken nach, und trug sich in das Goldene Buch der Samtgemeinde ein.