Das Land Niedersachsen unterstützt das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik in Quakenbrück bei der Erweiterung seiner Forschungsinfrastruktur zur Untersuchung von Mikroplastik in Lebensmitteln. Wie der Umweltpolitiker Guido Pott mitteilt, erhält die Forschungseinrichtung im Zuge der Verabschiedung des Landeshaushalts für das Jahr 2020 rund 1,4 Millionen Euro. Hierüber hatten sich die Umweltpolitiker von SPD und CDU in den Verhandlungen über die sogenannte politische Liste geeinigt.
„Im Rahmen des November-Plenums haben wir bereits einen Antrag der Regierungskoalition zum Thema „Wegwerfprodukte aus Plastik reduzieren – Land und Meer schützen“ erfolgreich verabschiedet und uns hierbei auch ausgiebig mit dem Thema Mikroplastik beschäftigt. Während der parlamentarischen Beratung des Antrags ist deutlich geworden, dass es aktuell keine ausreichenden und gesicherten wissenschaftlichen Daten über die gesundheitlichen Folgen von Mikroplastik in Lebensmitteln gibt. Darum wollen wir mit der jetzt vereinbarten Förderung des DIL – im Sinne der Gesundheit der Menschen – einen Beitrag dazu leisten, die bestehenden Forschungslücken schnellstmöglich zu schließen“, erläutert der SPD-Abgeordnete.
Als Mikroplastik werden feste und unlösliche synthetische Polymere (Kunststoffe) bezeichnet, die kleiner als 5 mm sind. Generell werden dabei zwei Arten von Mikroplastik unterschieden. Als primäres Mikroplastik werden feine Kunststoffpartikel bezeichnet, die von der Industrie extra zum Zweck der Weiterverarbeitung hergestellt werden und sich unter anderem in Kosmetikprodukten oder Waschmitteln befinden.
Sekundäres Mikroplastik wiederum entsteht durch den Zerfall größerer Kunststoffteile durch Alterungs- und Zerfallsprozesse. Laut einer Studie des Frauenhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik werden in Deutschland jährlich pro Kopf durchschnittlich rund 5,4 Kilogramm Mikroplastik freigesetzt.
„Mikroplastik gelangt nicht nur in unsere Abwässer, sondern wird auch von uns Menschen über die Nahrung aufgenommen. Mit der Förderung des DIL leisten wir in Niedersachsen einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der Forschung über die Wirkung und Folgen von Mikroplastik für den menschlichen Organismus und sorgen für eine wissenschaftlich fundierte Handlungsgrundlage für weitere Maßnahmen auf der politischen Ebene. Ich bin stolz darauf mit dem Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik einen Leuchtturm der Forschungslandschaft in der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft in unserer Region zu wissen, dessen hohes Renommee weit über die Grenzen des Landkreises Osnabrück hinausgeht“, so Guido Pott.