Auf Einladung des Bramscher Wirtschaftsförderers, Klaus Sandhaus, stellte Diplom-Biologe Helgo Feige dem Landtagsabgeordneten Guido Pott sowie Bürgermeister Heiner Pahlmann das Projekt „Symbiobelüftung“ der Bramscher Firma Aqua Light vor. Am Beispiel einer Pilotanlage am Regenrückhaltebecken im Gewerbepark Schleptrup erläuterte Feige die Funktionsweise der sogenannten Symbiobelüftung. Mittels eines perforierten Schlauchs sollen Gewässer mit Sauerstoff angereichert werden, um so die Wasserqualität zu verbessern. „Hohe Nitrat- und Phosphorbelastungen sind ein schwerwiegendes Problem in unserer Region und belasten unsere heimischen Gewässer. Das Projekt Symbiobelüftung scheint hier ein vielversprechender Ansatz zu sein, um mit vergleichsweise einfachen Mitteln für Abhilfe zu sorgen“, unterstreicht der SPD-Abgeordnete Guido Pott die besondere Relevanz des Bramscher Pilotprojekts.
Das derzeitige Vorhaben zur Verbesserung der Gewässerqualität ist dabei nicht das erste Projekt, das Helgo Feige und Physiker Prof. Dr. emer. Hilmar Franke mit Unterstützung der Bramscher Stadtwerke und deren Geschäftsführer Jürgen Brüggemann realisieren. Denn für die Erfindung eines lebenden Filters, der Abwasser- und Abluft mit Hilfe von Teichlinsen reinigt, wurde das Unternehmen bereits 2017 für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis nominiert. Entsprechende Pilotanlagen waren bereits auf dem Gelände der Bramscher Kläranlage und auf der Landesgartenschau in Bad Iburg zu bestaunen.
Inspiration aus der Aquarientechnik
Das Bramscher Unternehmen greift bei seinem aktuellen Projekt auf einen bekannten Mechanismus aus dessen Hauptbeschäftigungsfeld -der Aquarientechnik- zurück, der durch die Wissenschaftler weiter verfeinert wurde. Im Regenrückhaltebecken werden derzeit mit einem 100 Meter langen, am Boden fixierten und perforierten Schlauch Sauerstoffblasen in das Gewässer geleitet. Erste Messungen sind laut Helgo Feige vielversprechend. Er schätzt, dass mit Hilfe der Technologie pro Vegetationsperiode etwa 80% der organischen Stoffe in einem Gewässer abgebaut werden können. Somit kann ein “Umkippen“ von Gewässern verhindert und das Überleben von Fischen auch im Sommer gesichert werden. Die positiven Effekte der Symbiobelüftung könnten zudem zur Verbesserung der Qualität von Badegewässern und zur Minderung von unangenehmen Gerüchen beitragen. Die Kosten der Versuchsanlage im Regenrückhaltebecken liegen bei ca. 1000 Euro. Diese besteht neben dem Schlauch mit mikroskopisch kleinen Löchern aus zwei Pumpen mit einer Leistung von je 100 Watt.
„Der Schutz unserer heimischen Gewässer und die Verbesserung der Wasserqualität im Allgemeinen sind eines meiner Kernanliegen als Umweltpolitiker. Die ersten Ergebnisse der Messungen zu den Effekten der Symbiobelüftung, die uns Herr Feige präsentiert hat, sind sehr positiv. Nun gilt es zu klären, ob diese sich von Pilotanlagen auf größere und komplexere Gewässer, wie beispielsweise den Dümmer, übertragen lassen. Gerne bin ich bereit diesen vielversprechenden Ansatz zu unterstützten und einen Kontakt zum Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) herzustellen“,
erklärt der Abgeordnete Guido Pott abschließend seine Unterstützung für das innovative Projekt aus Bramsche.