Bramscher Wald leidet massiv unter den Folgen des Klimawandels und dem Borkenkäferbefall

Bramsche. Der Arbeitskreis Umwelt der SPD-Kreistagsfraktion sowie Bramsches Bürgermeister Heiner Pahlmann machten sich im Rahmen einer Forstbegehung ein Bild von den Schäden des Waldes auf dem Heseper Berg. „Zwei Jahre Borkenkäferbefall und die Auswirkungen des Klimawandels haben dem Bramscher Gehen enorm zugesetzt. Bezirksförster Martin Meyer Lührmann und Dr. Florian Stockmann, Leiter des Forstamtes Weser-Ems, haben uns heute eindrucksvoll vor Augen geführt, dass wir unsere heimischen Wälder nicht sich selbst überlassen dürfen, wollen wir sie auch in Zukunft als Natur- und Naherholungsraum sowie als wichtigen CO2 Speicher im Kampf gegen den Klimawandel bewahren, aber auch als Wirtschaftswald nutzen“, beschrieb der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Guido Pott seine Eindrücke am Rande der Forstbegehung.

Schadensfläche beträgt bereits jetzt 20% des Bramscher Gehns

Die Gesamtwaldfläche im Landkreis Osnabrück umfasst 36.200 Hektar und verteilt sich auf 6.100 Waldbesitzer. 50 Hektar davon entfallen auf den Bramscher Gehn, der durch einen typischen Mischwaldcharakter geprägt ist.  Nach Angaben des Forstamtes Weser-Ems beträgt die Schadensfläche bisher ca. 10 Hektar, also bereits 20 Prozent der Gesamtfläche. Insgesamt sei der Gehn aufgrund von unumgänglichen Folgeschäden stark gefährdet. Im schlimmsten Fall drohe der Totalverlust des bestehenden Waldes.

Die Ursache für diese düsteren Zukunftsaussichten ist eine Kombination aus Stürmen, Trockenheit und dem Borkenkäferbefall. Letzterer macht dem heimischen Wald nun schon im zweiten Jahr zu schaffen. Besonders betroffen sind dabei die Fichten. Ein Ansatz bei der Bekämpfung dieses Schädlings sind die sogenannten TriNet-Fallen. Dabei handelt es sich um eine Dreibeinkonstruktion, die den Borkenkäfer mittels eines Pheromons anlockt. Landet der Borkenkäfer anschließend auf dem feinmaschigen und mit einem Insektizid behandelten Netz stirbt dieser nach kurzer Zeit ab. Für das Aufstellen einer solchen Falle entstehen laut Herrn Dr. Stockmann Kosten in Höhe von knapp 100 Euro. Bereits im vergangenen Jahr unterstützte der Landkreis die Bekämpfung des Borkenkäfers mit einer Soforthilfe in Höhe von 100.000 Euro. Die dadurch ermöglichte Flexibilität sei besonders wichtig gewesen, da der Schädling Borkenkäfer nur dann effektiv eingedämmt werden kann, wenn die Maßnahmen frühzeitig umgesetzt werden können und damit die relevante Generation des Borkenkäfers im Januar eines Jahres treffen. Es ist davon auszugehen, dass der Kampf gegen den Borkenkäfer mindestens noch die beiden kommenden Jahre in Anspruch nehmen wird.

Eine Folge der Ausnahmesituation in unseren Wäldern ist ein Überangebot auf dem Holzmarkt. Während in durchschnittlichen Jahren etwa 12.000 Festmeter Holz aus dem Bramscher Wald vermarktet werden, werden es dieses Jahr um die 25.000 Festmeter sein. Ein massiv eingebrochener Holzpreis, um rund 60% in den letzten zwei Jahren, ist das Ergebnis.

Wiederaufforstung mit klimaresistenten Baumarten

Ein weiterer Schwerpunkt der Forstbegehung war die Frage, wie wir unsere Wälder zukunftsfest aufstellen können. Zentral ist dabei die Konzentration auf klimaresistentere Baumarten wie Buche und Douglasie, damit der Wald zukünftig Extremwetterereignisse besser übersteht. Es wurde deutlich, dass auch hierfür mittelfristig eine finanzielle Unterstützung aus Steuergeldern notwendig sein wird.

„Wir tragen eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung für die Zukunft unserer Wälder. Als Land Niedersachsen kommen wir dieser Verantwortung für die Landesforsten, aber auch für die Wälder in Privatbesitz nach. Insgesamt stehen in den kommenden vier Jahren 116,8 Millionen Euro an Landes- und Bundesmittel für den Umbau der niedersächsischen Wälder und das hierfür notwendige Personal zur Verfügung. Zusätzlich wollen wir uns im Rahmen der Haushaltverhandlungen auf Landkreisebene, wie bereits im vergangenen Jahr, für unsere heimischen Wälder stark machen, denn wir haben heute erfahren, wie wichtig es ist unkompliziert und zeitnah Mittel zur Verfügung stellen zu können“, erklärt Guido Pott als Kreistagsabgeordneter und Mitglied des Umweltausschusses des Niedersächsischen Landtages abschließend.