SPD Damme kämpft für bessere Wasserqualität: Petition an Landtagspräsidentin übergeben

Ilse Honkomp zusammen mit dem Landtagsabgeordneten Guido Pott bei der Petitionsübergabe an Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta

Hannover. Im Plenarsaal des Niedersächsischen Landtags übergab SPD Ortsvereinsvorsitzende Ilse Honkomp mit Unterstützung des Landtagsabgeordneten Guido Pott eine Petition zum Thema Wasserschutz an die Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta. „In unserer Petition weisen wir auf die erhöhten Nitrat- und Ammoniakwerte in der Stadt Damme und deren Folgen hin. Hier muss sich das Land Niedersachsen für den notwendigen Ausgleich einsetzen, um die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte einzuhalten“ erläutert Ilse Honkomp.

Auch der SPD-Landtagsabgeordnete Guido Pott, der selbst Mitglied im Petitionsausschuss ist, unterstützt das Anliegen der Sozialdemokraten aus Damme: „Im Bereich Nitrat und Ammoniak gibt es bundesweit Handlungsbedarf. Da im Landkreis Vechta allerdings der bundesweite Maximalwert für flächenbezogene Ammoniak (NH3)-Emissionen gemessen wurde und auch die Nitratwerte stark erhöht sind, ist hier schnelles und wirkungsvolles Handeln notwendig.

Grenzwerte und gesundheitliche Folgen

Der  gesetzliche Grenzwert für Nitrat liegt bei 50 mg pro Liter Trinkwasser. Dieser Wert orientiert sich an Säuglingen, da bei einer Überschreitung das Risiko der sogenannten Säuglingszyanose, einer gehemmten Sauerstoffaufnahme im Blut, besteht. Bereits bei erreichen des Schwellenwerts von 37,5 mg pro Liter sind deshalb Gegenmaßnahmen durch die Wasserversorger einzuleiten. Diese umfassen die Mischung mit unbelastetem Rohwasser sowie das Vertiefen oder Verlagern von Brunnen. Eine Folge dieser Maßnahmen sind steigende Kosten bei der Trinkwasseraufbereitung, die letztlich durch den Verbraucher getragen werden.

 Urteil des EuGH

„Bereits im Juni hat der Europäische Gerichtshof in seinem Urteil festgestellt, dass Deutschland zu wenig gegen die hohe Nitratbelastung unternommen hat und damit gegen die europäische Nitratrichtlinie verstößt“, erklärt der SPD Abgeordnete Guido Pott, der auch Mitglied im Umweltausschuss des Landtages ist.

Als Ursache für die erhöhten Werte macht die Petentin Ilse Honkomp vor allem die Überdüngung mit stickstoffhaltigem mineralischen Dünger und Gülle durch die in der Region stark ausgeprägte Landwirtschaft aus. So können die ausgebrachten Düngemittel nicht vollständig von den angebauten Pflanzen aufgenommen werden. Der überschüssige Stickstoff verbleibt dabei nur zum Teil im Boden und wird zum größeren Teil als Nitrat mit dem Niederschlagswasser in das Grundwasser transportiert oder entweicht als Ammoniak, Stickstoff und Lachgas in die Atmosphäre.

Die Petition fordert daher abschließend eine sachgerechte Erfassung der Ist-Situation und schließlich die Einhaltung der geltenden Grenzwerte und Gesetze.

Grundwasser und Gewässerschutz haben Priorität

„Trinkwasser ist das am besten überwachte Lebensmittel in Deutschland und dessen Qualität wird durch unsere Wasserversoger sichergestellt. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, hat Umweltminister Olaf Lies bereits deutlich gemacht, dass der Schutz unserer zur Trinkwassergewinnung notwendigen Gewässer und des Grundwassers höchste Priorität hat und das wir dieses Problem gemeinsam mit den Landwirten lösen wollen. Wir brauchen eine sparsame und standortgerechte Düngung. Hierbei muss der Schutz in stark betroffenen Regionen noch über die positiven Effekte der im vergangenen Jahr angepasste Düngeverordnung hinaus gehen. Die Notwendigkeit von zusätzlichen regionalen Maßnahmen unterstreicht dabei die Petition der SPD-Damme“ erläutert der Abgeordnete Pott.