Guido Pott: Toleranz der Religionen ist aktueller denn je

Es war Ende September des Jahres 1662 als Fürstbischof Ernst August I. als erster evangelischer Bischof sein Land betrat und von Bohmte über Schledehausen und Iburg nach Osnabrück reiste.

v.l.n.r.: Ortsbürgermeister Thomas Rehme, Bischof Ernst August I. (Jan Graf-Betge), Landtagskandidat Guido Pott

Die Bevölkerung bereitete ihm einen begeisterten Empfang. Die Kirchenglocken läuteten und Tausende Menschen feierten die Ankunft des aus Hannover stammenden Bischofs. Ernst August I. folgte dem katholischen Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg aus Bayern.

Der Amtsantritt des evangelischen Bischofs ging auf eine Vereinbarung zurück, die nach den Wirren des Dreißigjährigen Krieges im Westfälischen Frieden geschlossen wurde und für Osnabrück vorsah, dass der Bischofsstuhl jeweils zwischen einem katholischen und einem evangelischen Bischof wechseln sollte. Diese einmalige Regelung sollte dazu dienen, dass sowohl Protestanten als auch Katholiken zu ihrem Recht kamen und drückte die Toleranz im Umgang der Religionen im Osnabrücker Land aus.

Ernst August I. regierte von 1662 bis 1698 und förderte das friedliche Miteinander der Religionen. An diese Epoche erinnerte ein Ökumenischer Gottesdienst sowie ein buntes Unterhaltungsprogramm in Bohmte. Der Schauspieler Jan Graf-Betge verkörperte Bischof Ernst August I. so überzeugend, dass man sich mitgenommen fühlte auf eine Zeitreise in das 17. Jahrhundert.

"Es war eine wunderbare Idee an diesen Amtsantritt des ersten evangelischen Bischofs Ernst August I. auf so eindrucksvolle Weise zu erinnern. Der Ökumenische Gottesdienst und der Eintrag in das Goldene Buch der Gemeinde Bohmte durch Teilnehmer der katholischen, der evangelisch-lutherischen, muslimischen und der Evangelisch Freien Gemeinde zeugt von einem vertrauensvollen Miteinander der Religionen in der Gemeinde Bohmte," resümierte der Landtagskandidat Guido Pott.