Altkanzler Gerhard Schröder und SPD-Spitzenkandidat Stephan Weil zu Gast in Osnabrück

Souverän erklärte Altkanzler Gerhard Schröder fast im Plauderton den 120 Gästen aus Politik und Wirtschaft die Notwendigkeit an Europa festzuhalten. Unter dem Veranstaltungstitel: „Zukunft Niedersachsen. Chancen einer aktiven Wirtschaftspolitik“ warnte Schröder vor dem Ende der Gemeinschaftswährung.

Guido Pott und Altkanzler Gerhard Schröder.

„Der Euro ist im deutschen Interesse. Der Zerfall des Euro würde bedeuten, dass Deutschlands Währung in ihrem Wert durch die Decke schießen würde. Welche Auswirkungen das auf unsere so exportorientierte Wirtschaft haben würde, ist gar nicht auszudenken. Wir könnten einpacken.“
Neben Schröder hatte der Veranstalter, die Friedrich-Ebert-Stiftung, auch Stephan Weil, Niedersachsens SPD-Spitzenkandidat und Oberbürgermeister von Hannover, ins Osnabrücker Hotel Remarque eingeladen. Dieser zeigte in einem kurzen Plädoyer seine zukünftigen Pläne für die Zeit nach einem Regierungswechsel im nächsten Jahr in Bezug auf Bildungspolitik und Infrastruktur auf. „Wir brauchen mehr Krippenplätze. Frühkindliche Bildung steht bei uns ganz oben auf der Agenda. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss ermöglicht werden. Angesichts eines wachsenden Fachkräftemangels müssen dem Mittelstand und der Industrie ausreichend qualifizierte Bewerber zur Verfügung stehen.“ Außerdem kündigte er an, sich für den Ausbau von Straße, Wasserstraße und Schiene einzusetzen.

Guido Pott, stellv. Vorsitzender der SPD/UWG-Gruppe im Osnabrücker Kreistag und SPD-Landtagskandidat im Wahlkreis Bramsche, war vor allem von der abwägenden Einschätzung des Altkanzlers Gerhard Schröder bezüglich seiner Amtszeit als Kanzler stark beeindruckt. „Neben den Erfolgen, die Gerd durch seine Reformen in die Wege geleitet hat, zeigte er in seiner Rede auch den einen oder anderen Fehler auf. Das macht ihn sympathisch und glaubwürdig. So zeichnet es ihn aus, dass er bis heute sehr bedauert, wegen der damaligen Mehrheit von CDU und CSU im Bundesrat, den gesetzlichen Mindestlohn nicht durchgesetzt zu haben,“ so Guido Pott.