Ehrenamt mit viel Einfühlungsvermögen: Opfer brauchen Zuwendung

Wer Opfer einer Straftat wird, fühlt sich sehr oft ohnmächtig und einsam. Seit weit über dreißig Jahren kümmert sich der Weisse Ring darum Betroffenen in ihrer Not beizustehen und sie bei der Bewältigung ihres Schicksals zu unterstützen. Die Arbeit der Hilfsorganisation stellte jetzt Manfred Lindemann, Mitarbeiter des Weissen Rings, dem SPD-Kreisvorstand vor. Lindemann (auf dem Bild mit den SPD-Landtagskandidaten Guido Pott (Bramsche) und Timo Natemeyer (Melle) war lange Jahre im Polizeidienst in Bayern und Sachsen tätig.

Von links: Guido Pott, Manfred Lindemann (Weisser Ring), Timo Natemeyer.

Seit zwei Jahren lebt der pensionierte Beamte wieder im Osnabrücker-Land. Er engagiert sich als einer von insgesamt 16 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Weissen Ringes in Stadt und Landkreis Osnabrück. "Wir bekommen keine staatlichen Mittel, sondern finanzieren uns allein aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden", betonte Lindemann. Betroffene würden auf Wunsch umfassend beraten. "Erstmal ist es ganz wichtig zuhören zu können", stellte Manfred Lindemann heraus. Im weiteren müsse dann gemeinsam überlegt werden, welche konkreten Hilfen erforderlich seien. "Neben ärztlicher bzw. psychologischer Betreuung ist das häufig rechtlicher Beistand, nicht selten auch die Wohnungssuche", so Lindemann mit Blick auf die Problematik häuslicher Gewalt.

Zudem gehe es stets auch um den präventiven Gedanken: Informationsarbeit, die zur Aufklärung und Sensibilisierung beitrage, gehöre zu den festen Aufgaben der Mitarbeiter des Weissen Ringes. Darüber hinaus habe sich der Weisse Ring in vielen Fällen für gesetzliche Verbesserungen der Rechte von Verbrechensopfern eingesetzt. Dazu Lindemann: "Manchmal scheinen die Rechte der Täter stärker im Vordergrund zu stehen – und das darf nicht sein." Timo Natemeyer und Guido Pott lobten ausdrücklich die Arbeit des Weissen Ringes. "Sie leisten unheimlich wertvolle Arbeit und stehen den Opfern bei, wenn diese es am nötigsten haben. Einfühlsam, unbürokratisch und kompetent. Vielen Dank für ihr ehrenamtliches Engagement," so brachte der SPD-Landtagskandidat Guido Pott die Meinung aller Anwesenden auf den Punkt.