Bohmte: Guido Pott informiert sich an Astrid-Lindgren-Schule zum Thema Inklusion

Bohmte. Wie sieht die optimale Förderung von Kindern mit Defiziten und besonderem Förderbedarf aus? Sind sie besser an einer Förderschule oder an einer allgemeinen Schule aufgehoben? Inklusion ist ein Stichwort – ein Wort, das in den vergangenen Jahren in Mode gekommen ist. Guido Pott, SPD-Kandidat für die niedersächsische Landtagswahl im kommenden Jahr, hat zu diesem Thema die Astrid-Lindgren-Schule in Bohmte besucht. Eingeladen zu diesem Treffen hatten die Jusos, die Jugendorganisation der SPD.

Sie diskutierten das Thema Inklusion in der Astrid-Lindgren-Schule in Bohmte (von links): Christian Trap (Jusos), Thomas Rehme (Ortsbürgermeister), Markus Broxtermann (SPD Wallenhorst), Jürgen Peters (Schulleiter), Patrick Buchsbaum (Jusos), Guido Pott (SPD-Landtagskandidat), Marco Beckmann (Jusos) und Yannik Moormann (Jusos). Foto: Jörg Sanders

Schulleiter Jürgen Peters machte sofort deutlich, dass Inklusion ein schwieriges Thema sei. „Die Integration behinderter Menschen in die Gesellschaft ist mir eine echte Herzensangelegenheit“, sagte der Leiter der Förderschule. Zwei Punkte müssten aber besondere Beachtung finden, damit Inklusion an allgemeinen Schulen gelingen könne. Zum einen müsse ausreichend Personal zur adäquaten Förderung vorhanden sein. Ferner seien kleine Klassenverbände notwendig, damit niemand aus der Gruppe herausfalle. Nur so sei eine enge Bindung des Kindes an die Lehrkraft möglich. Aber „es ist fraglich, ob es hilft, einfach jemanden danebenzusetzen“, sagte der Schulleiter.
Peters trat in dem Gespräch aber auch als Verfechter der Förderschule auf. Er machte deutlich, dass er nicht gegen Integration von Kindern mit Defiziten sei. Die Astrid-Lindgren-Schule betreibe sie bereits aktiv gemeinsam mit allen Grundschulen im Altkreis Wittlage, hob Peters hervor. Er sorge sich lediglich darum, dass den Kindern mit Defiziten an einer allgemeinen Schule aufgrund der mangelnden personellen Versorgung nicht die nötige Aufmerksamkeit zuteil werde. „Alles, was jetzt kommt, ist nicht so durchdacht“, richtete er seine Kritik an die Beschlüsse der Politik.

Angst habe er nicht, dass die Förderschule infrage gestellt werde – zumindest im Bereich der geistigen Entwicklung (Kinder mit geistiger Behinderung). Das liege unter anderem an der steigenden Anzahl von Kindern mit geistiger Behinderung. Ferner sei die anfängliche Skepsis vieler Eltern verflogen. Sie würden seine Schule als den richtigen Ort für ihre Kinder sehen. „Wir sollten diese Erfolge nicht aufs Spiel setzen“, sagte Peters.
Pott versicherte, dass Förderschulen mit ihren Schwerpunkten erhalten bleiben. Der Wallenhorster Kreistagsabgeordnete hörte Peters’ Ausführungen geduldig zu. „Sie haben mich nachdenklich gemacht“, sagte er dem Schulleiter. Es sei wichtig, dass man Probleme erkenne und nicht leugne. Jetzt stünde er allerdings mehr fragend vor ihm, „als dass ich Antworten wüsste“, gestand der SPD-Politiker. Und er machte deutlich: Inklusion kostet Geld. „Sie ist nicht zum Nulltarif zu haben“, sagte Pott.
Die Astrid-Lindgren-Schule ist eine Förderschule mit den Schwerpunkten Lernen und geistige Entwicklung (GE). Rund 50 Kinder sind im GE-Bereich untergebracht, weitere 70 im Bereich Lernen.

Die Astrid-Lindgren-Schule im Internet: www.als-bohmte.de.

Quelle: www.noz.de